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Strange Weather, Isn’t It?

VÖ: 20.8.

Warp/Rough Trade

Die Erforschung der Funkyness unter lokalen und personellen Besonderheiten

Dass nun auch das schon wieder eine Berlin-Platte geworden sein soll, weil die drei Ausrufezeichen ein paar Wochen in der deutschen Hauptstadt verbracht und dann, man hat das der Ran-Datenbank entnommen, 25 Prozent ihres neuen Albums dort aufgezeichnet haben, kontrollieren Sie am besten morgen noch einmal im Fakten-Check. Man muss schon eine gehörige Vorstellungskraft aufbringen, um STRANGE WEATHER, ISN’T IT? in eine Reihe mit den Berlin-by-the-wall-Alben unter Mitwirkung von Bowie, Iggy und Eno zu stellen. Entscheidender sind die personellen Veränderungen beim weithin gelobten US-Groove-Kombinat, die Band verzeichnete drei Abgänge und den Tod ihres Drummers Jerry Fuchs. Es ist jetzt noch eine Rumpfmannschaft um Sänger Nic Offer, die sich der weiteren Erforschung der Funkyness widmet. Selbstverständlich könnte jeden neue !!!-Platte auch bei James Murphys DFA-Label erscheinen, weil alle Veränderungen und Experimente sich in einem musikalisch sehr weitgereisten, erwachsenen Rahmen bewegen, die Band aber auf jede Erwachsenen-Besserwisserei verzichtet. In diesem Spannungsfeld entstehen leicht eiernde Psycho-Disco-Tracks wie „AM/FM“ und sanfte Dance-Heuler mit Mittsiebziger-Geschmack („The Most Certain Sure“) oder einfach Stücke, die auf der Stelle dem Live-Programm von Defunkt hinzuzufügen wären. Momentan, das dürften !!! wissen, ist man damit nicht besonders weit vorne, aber es gibt Anzeichen dafür, dass sich die harte Arbeit am tanzbaren Stoff eines Tages wieder einmal in einer Party-Hymne auszahlt. James Murphy hat ja auch ewig auf „Losing My Edge“ warten müssen.

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CD im ME S. 21