Stranglers – The Raven

Soll man bei so einer Textidee nun lachen oder weinen? „Shah Shah a go go“ trällern die Stranglers auf ihrem letzten Album, und klar doch: es geht um die persische Revolution. Die Gratwanderung zwischen Gehalt- und Geschmacklosigkeit, zwischen Tief- und Unsinn setzt sich auch in den anderen Texten fort, egal ob es da um Gregor Mendels genetische Gesetze, um das nukleare Vernichtungspotential oder um eine mutantenhafte Menschheitszukunft geht. Fange etwas damit an wer will! Genauso mit der Musik, die sich seit dem Debütalbum weder nach vorn noch zur Seite noch sonstwo hin entwickelt hat. Sie ist (die Doors-Ähnlichkeiten mal außen vorgelassen) durchaus originell in ihrer vordergründigen, repetitiv-abgehackten Monotonie, mit Burnels grellen Baß-Akzenten und Greenfields naiver Tastentupferei. Aber in der kompositorischen Substanz bleibt’s denn doch – allen Popcorn-Effekten zum Trotz – blankes Mittelmaß. Drei Tracks gehen gut ins Ohr („Dead Loss Angeles“, „Nuclear Device“, „Don’t Bring Harry“) – sie sind denn auch den dritten Stern wert.