Straßen-Pizza
Wer weiß, was alles passiert wäre, wenn der Kinkster nicht an jenem trüben New Yorker Nachmittag in seinen Badezimmer-Spiegel geblickt und den Zigeuner gesehen hätte, wenn Ratso den vom Countrysängerzum Detektiv gewendeten „Kinkstah“ nicht mit einer „Überraschungspahdy“ausder Depression hatte reißen wollen, und sein Kumpel Willie Nelson ihn nicht zu einem Trip im Tourbus „Honeysuckle Rose“ eingeladen hätte. Ist aber passiert, und schon steckt der „Private Dick“ bis über die Cowboyhut-Schnur in einem neuen Fall, in dem es um einen Indianerfluch geht, der auf „Willie the wandering gypsy“ lastet, seit der Bus in Arizona einen Indianer blahblahblah. In Mr. Friedmans zehntem auf Deutsch erschienenen Roman purzelt der Leser wieder mal kopfüber in die wunderbare Welt galoppierenden Wahnwitzes, durchgeknallter Charaktere, und surfbrettgroßerJoints. „Handlung ist was für Idioten“, heißt die Maxime des Katzenfreundes, Zigarrenrauchers, Whiskey- und Espressotrinkers. Mit der Folge, dass man irgendwann keine Ahnung mehr hat, worum es hier eigentlich geht. Ist aber auch völlig schnuppe, schließlich amüsiert man sich wie Bolle über die schrägen Fantasien dieses Mannes,der, ehe er zur Feder griff, mit Dylans Rolling Thunder Revue und seiner eigenen Band, den Texas Jewboys, unterwegs war. Der für den Song „Put Your Biscuits In The Oven“ von Feministinnen zum „Chauvi des Jahres“ gewählt wurde, für „They Ain’t Makin‘ Jews Like Jesus Anymore“ Ärger mit tumben Rednecks bekam, und der mit „Rapid City, South Dakota“ den einzigen Pro-Abtreibungs-Song der Countrygeschichte schrieb. Sehen Sie also über den dämlichen deutschen Titel hinweg (Original: „Roadkill“), und vergessen Sie nie:“Fuck ‚em.if they can’ttakeajoke.“ www.kinkyfriedman.com
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