Styx – Cornerstone

Okay, Halb-Kollege maws, der uns Journalisten immer mit den neuesten Platten-Infos via CBS versorgt, sieht mal wieder Weltbewegendes: vom „Welterfolg“ des Quintetts Styx ist im Waschzettel zur vorliegenden LP die Rede (da muß ich geschlafen haben) und davon daß der Name „Styx“ aus der „Divina Comedia“ stammt, wo ich doch immer dachte, das sei ein Unterweltsfluß aus der altgriechischen Sagenwelt. Sei’s drum, da zitiere ich mich narzistisch lieber selber: Styx hinterließen klebrige Antastnadeln, schrieb ich anläßlich einer Kritik zu „The Grand Illusion“, einer LP, die im Titel das Styx’sche Sound-Gelaber treffend beschreibt. Nun existiert da derzeit ein Styx-Hit titeis „Babe“, wo einer was faselt von „1 must be on my way“ – Schicksal vorgaukelnde Allgemeinplätze. Na ja, gute Songtexte sind also nicht Sache von Styx. Nur ist die mit Pathos geschwängerte Musik keinen Deut überzeugender: Synthie-Geschwafel als Basis, fraglos perfekter, aber uninspirierter Gesang, gelegentliche Anleihen in der Klassik, die einen jedoch sehnsüchtig nach Procol Harum oder Nice blicken lassen. Aber: Mit „Boat On The River“ ein zauberhafter folkloristischer Song, der die halbe LP wert wäre, wäre diese nicht so armselig. In bekannter Manier ist dieses Saccharin-Konglomerat eingepackt in tiefsinnig anmutenden Cover-Kitsch, worauf einige Leute tatsächlich ‚reinfallen. Nochmals maws: „Styx haben sich einen führenden Platz unter amerikanischen Klassik/Hardrock-Gruppen erspielt. Richtig, aber was kümmern uns die internen Probleme der Amerikaner?