Sub Pop Festival Seattle, Marymoor Park
12 Uhr mittags, 38 Grad Celsius, und eine Stimme verkündet Mikro-verstärkt „The great Pacific can connect you with your relatives.“ Kann er nicht nur, tut er auch, denn der Wahl-Neuseeländer und Ruby-Suns-Sänger Ryan McPhun musste eben jenen besungenen „great Pacific“ überqueren, um auf der Bühne den zweiten Tag des Sub Pop Festivals im Marymoor Park, etwa 20 Kilometer von Seattle entfernt, einzuläuten. Am Himmel kein Wölkchen, und bereits am Tag zuvor zeigte das Thermometer ähnlich hohe Temperaturen. Das ist eine nicht übliche Sommerlichkeit, gilt Seattle doch als „Regenhauptstadt“ der USA. Doch pünktlich zum Sub Pop Festival hält der Regen inne. und so werden zwei Generationen zu einer homogenen Zuschauermasse vereint. Während Mama und Papa vor allem die Auftritte von Les Thugs, Eric’s Trip, The Vaselines, Seaweed, Mudhoney und The Fluid abfeiern, steht der Nachwuchs bei Fleet Foxes, The Helio Sequence, Foals, No Age und Wolf Parade in der ersten Reihe. Gegen Ende des ersten Tages werden sie dann alle vereint. Iron&Wine ist Indie-Hippie-Kultur für die ganze Familie, und bei Flight Of The Conchords grölt der Marymoor Park bis nach Seattle. Was um 12 Uhr pünktlich begann, findet um 22 Uhr auch pünktlich sein Ende, eine Stunde zuvor postierte sich der örtliche Sheriff am Alkoholausschank und achtete darauf, dass keine alkoholischen Getränke mehr verkauft wurden. Auch beim Tabakgenuss tendiert man in Richtung Land der eingeschränkten Rauchmöglichkeiten -beim Sub Pop Festival, einem Open Air wohlgemerkt, darf nicht geraucht werden! Am Sonntag dann steht natürlich der Auftritt von Green River im Mittelpunktdesinteresses. Die Band tritt mit drei Gitarristen an, und man erinnert sich wieder, warum der Sechser mit den beiden Pearl-Jam-MitgliedernStone Gossard und Jeff Ament schon Ende der 80er-Jahre als die Iran Maiden des Grunge galten. Da stört es auch nicht, dass Mark Arm in Wahrheit nicht singen kann, wenn Mudhoney-Kollege Steve Turner zusammen mit Stone Gossard headbangt wie in besten Hairmetal-Tagen. Nach exakt 40 Minuten hat die pure Spielfreude ein Ende, als Dank werfen Green River noch massenweise T-Shirts ins Publikum.
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