Sun Kil Moon – Tiny Cities
Tiny Cities sieht aus wie eine Red-House-Painters-Platte und klingt auch so. Na und, wird der gut informierte Hörer sagen, Mark Kozelek trägt eben immer noch sein Pfund Melancholie mit sich herum, als Ex-Sänger und Songwriter der begnadet trübsinnigen Red House Painters. Wir sind aber verpflichtet, mitzuteilen, daß es sich bei Tiny Cities um ein Album mit lauter Modest-Mouse-Cover-Versionen handelt. Mark Kozelek spielt also Isaac Brock, und er hat – neben ein paar „Hits“ – so allerhand Verschüttetes und Verstecktes aus dem nicht ganz so kleinen Modest-Mouse-Gesamtwerk auf Painters-Linie gebracht. Hätte Kozelek vor vier Jahren nicht schon eine Sammlung von AC/DC-Covers aufgenommen und damit einen durchaus exquisiten Geschmack bewiesen, wäre die Verwunderung noch größer. Kozelek soll diese elf neuen Songs einem Haufen Plattenfirmen geschickt haben, ohne zu verraten, daß sie von Modest Mouse stammen, teilweise sogar mit Fake-Titeln. Ergebnis des Testlaufs waren Reaktionen wie diese: „Das ist die beste Platte, die du gemacht hast, die Songs sind wunderbar.“ Sie könnten aber auch wirklich von Kozelek sein. Eine stille Platte ist das. Vereinzelte Streicher schieben sich in den Akustik-Nebel, den Kozelek in Songs wie „Space Travel Is Boring“ und „Jesus Christ Was An Only Child“ so effektiv zu erzeugen weiß. Er verbeugt sich vor dem Kollegen, spielt diesem aus der Hocke einen Ball zu: Es muß da eine Verwandtschaft zwischen uns existieren, die viel stärker ist als die Grenzen, die Bands setzen. Vielleicht könnte Brock ja mal für ein schönes Stück Vinyl Kozelek covern. Das wäre auch aller Ehren wert
www.markkozelek.com
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