Sun – Sun :: Alternative Rockmusik
„Wir vermeiden alles, was dazu führen könnte, auf das Cover des Metal Hammer zu kommen!“ Mit solch kecken Worten meldet sich Sun-Sänger Jörg Schröder zurück. Fünf lange Jahre, Gerüchte um die Auflösung der Band und persönliche Krisen sind seit dem letzten Album Nitro vergangen. Zeit, um auch stilistisch einen veränderten Ansatz zu versuchen. Die einstige Hoffnung des deutschen Alternative Rock verzichtet bei ihrem selbst produzierten Album auf übermächtige verzerrte Gitarren und versucht statt dessen der Musik mehr Raum für Eigendynamik und Spontaneität zu geben. Die elf Songs wurden deswegen auch mit Absicht nicht „geprobt“, bevor das Mönchengladbacher Quartett ins Studio ging. Sun ist ein Album, dass beim ersten Hören neugierig macht – aber nicht so richtig überzeugt. Ein Umstand, der vielleicht auch mit der unglücklichen Song-Reihenfolge zusammenhängt. Anfängliche Längen und monotone, teils sehr Keyboard-lastige Strukturen, wie beispielsweise im Opener „Someone“ mit Mantra-mäßigem Sprechgesang, sind nicht gerade leicht verdaulich. Aber: Wer sich und dem mittlerweile sechsten Sun-Album etwas Zeit gibt, wird immer tiefer in die minimalistische Anlage und die melodischen Vorzüge eindringen. Songs wie „What It’s Meant To Be“ und „Wildpitch“ lassen dann tatsächlich die Sonne aufgehen und beweisen, dass Sun immernoch wissen, wie man große und vor allem unverwechselbare Songs schreibt.
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