Supergrass – Supergrass :: Zeitlos

Wer hat die Nase vorn? Immer noch Blur mit ihrem letzten Album 13? Ultrasound, Travis oder die neue Hoffnung am Firmament, Stroke? Und überhaupt: Warum lassen sich Oasis mit ihrem neuen Album so verdammt viel Zeit? Wie es Bruder Britpop gerade so geht, davon erzählten mit schöner Regelmäßigkeit die Alben von Supergrass, einer der meistdekorierten Bands des Genres (Brit Award, Nordoff Robbins Award, Auszeichnungen von den Magazinen NME und Q). Für ihren neuen Song „What Went Wrong“ dürfen sie sich gleich die nächste Ehrennadel anstecken: „Best Beatles Anthem“ seit „While My Guitar Gently Weeps“. Nun gibt es keinen Hinweis darauf, daß George Harrison bei den Aufnahmen zum dritten Supergrass-Album anwesend war, aber die Gitarren- und Vokal-Harmonien auf einigen Tracks sind schon verdammt nah an den Fab Four gebaut, ohne daß die Band dabei jemals an eine räucherstäbchenumfiorte Nostalgia-Combo erinnert. Würden wir also den Britpop zu dieser Stunde an diesem Album messen, gäbe es gute Gründe, mit einem Lächeln in den Tag zu stolpern. Jesus Came From Outta Space“ singt Jaz Coombes, und das klingt wie eine leicht bekiffte Würdigung eines nicht unbekannten Comic-Helden. Im nächsten Track schaukelt die Band ganz wollüstig wie Onkel Iggy auf der Rhythm & Blues-Wolke Nummer 7. Und eine Ballade für „Mama & Papa“ ist auch dabei. Nicht, daß Supergrass sich selbst übertroffen hätten, aber Supergrass ist ein zeitloses Dutzend wohlfeil komponierter und interpretierter Songs, das man immer und überall hören kann. Musik von Erwachsenen für Erwachsene.