Superpitcher :: Kilimanjaro
Kompakt
Pop Elektro: Das zweite Album von Superpitcher, zwischen dubbigen Microhouse und ganz großen Melodien
Es ist auch schon wieder sechs Jahre her, seit HERE COMES LOVE, das erste Album von Superpitcher, erschienen ist – eine halbe Ewigkeit in der Zeitrechnung der elektronischen Musik. Da werden ein Dutzend potenzielle Zukünfte ausgerufen und ein paar Monate später nicht einmal mit dem Ausdruck des Bedauerns als Irrwege der musikalischen Evolution abgetan. Aksel Schaufler allerdings stand schon mit HERE COMES LOVE außerhalb trendgängiger Bezugssysteme – drinnen im Trend ist er dagegen zusammen mit Michael Mayer beim Projekt Supermayer. Superpitchers erstes Album HERE COMES LOVE, mit seinem mehr oder weniger experimentellem Microhouse mit starkem Dubeinschlag, war damals nicht unbedingt das Ding, auf das sich die Mehrheit hatte einigen können. KILIMANJARO ist eine, nun ja, Weiterentwicklung in Richtung „Pop“. Und die macht sich im häufigen Gebrauch von Gesang bemerkbar und in der Melodienverliebtheit. Exemplarisch nachzuhören ist das im fast zehnminütigen „Country Boy“, trotz des elektronischen Unterbaus ein lupenreiner Popsong und der heimliche Hit des Albums. „Moon Fever“ dagegen ist ein impressionistischer Ambient-Track, circa Michael Rother. Freilich kann Superpitcher auch auf KILIMANJARO wieder ein paar hübsche Experimente zusammensampeln. Als Ganzes hinterlässt das Album allerdings einen popelektronischen Eindruck und zeigt, dass Superpitcher mit seiner Musik immer noch außerhalb trendgängiger Bezugssysteme steht.
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