Supersub – Window Shopping

Es sieht aus wie Britpop, klingt wie Britpop, ist aber kein Britpop. Was ist das? Richtig, es ist Supersub. Während die Könige Oasis und die Kronprinzen The Verve in selbstvergessener Nabelschau verharren und höchstens einmal beim Zählen ihrer Millionen Kreativgeist entwickeln, betreten leise vier gewitzte Epigonen durch die Hintertür den Thronsaal der britischen Popmusik. Dabei ist die Heimat von Supersub weder Manchester noch London, sondern die europäische Dope-Metropole Amsterdam. Ähnlich verworren wie der lokale Background des Quartetts stapeln sich auf WINDOW SHOPPING Zitate über Zitate. Aber was wäre Britpop ohne ein Quentchen Retro? Und so schimmert durch die wohlgeformten Songkörper zuckersüßer Glampop à la Suede, spitzbübisches Dämon Albarn-Gequieke und der David Bowie der Ziggy Stardust-Ära. Klauen will gelernt sein, und Supersub beherrschen ihr Handwerk. Denn auch aus aufgewärmten Essensresten läßt sich bekanntlich ein schmackhaftes Menü zaubern. Bewaffnet mit den nahezu obligaten Staubsauger-Samples und knackigen Gitarren säbeln die Holländer unverfroren am ehernen Thron ihrer Vorbilder. Und wer weiß: Vielleicht mutiert Amsterdam demnächst zur neuen Britpop-Metropole?