Susanna Hoffs – Susanna Hoffs

Wir erinnern uns: Susanna Hoffs war Kopf der Bangles, jener kalifornischen Girl Group, die Mitte der 80er Jahre die Rickenbacker-Gitarre, Byrds-Harmonien und Dauerwellen-Frisuren in eine Pop-Welt zurückgebracht hat, die von Synthesizern, obercoolem Männer-Bariton und „Gard New Wave Haarlack“ dominiert war. Susanna Hoffs war die Bangles. Nach dem Ende des Quartetts brachte Susanna 1991 ihr erstes Solo-Album WHEN YOU’RE A BOY heraus. Eine fürchterlich zugekleisterte Platte, die alle Leistungen, die die Bangles für die Pop-Musik getan hatten, mit einem Schlag ungeschehen machte. Auch Susanna Hoffs mag heute nicht mehr in Verbindung mit der musikalischen Sünde gebracht werden. Weil die Dame ja schon immer irgendwie „alternative“ war. Der Beweis: David Lowery (Cracker), Roger Manning (Jellyfish) und diverse Mitglieder vom American Music Club und von Wire Train spielen auf SUSANNA HOFFS. Und so hat die heute 39jährige, die vor einer Dekade zum Prototyp des Girlie wurde, eine Platte gemacht mit all den guten Zutaten, die auch die Bangles in den 8oern auszeichneten: die quäkende Stimme, die semi-rauhe Produktion und vor allem eines: gute Songs. Aber muß man Frau Hoffs 1996 deshalb toll finden, weil sie ein gutes „Adult oriented Pop“-Werk gemacht hat, eine Platte, die besser ist als ihr ’91er Totalausfall und gerade mal so gut wie ein mittleres Bangles-Werk? Nein, wir lieben Susanna Hoffs immer noch, weil sie die Bangles war.