Sweet And Lowdown :: Kinostart: 30.3.
USA 1999, R: Woody Allen, mit Sean Penn, Uma Thurman, S. Morton
Woody Allen liebt Jazz. Und diese Liebe ist es, die man in jeder Einstellung seines 27. Spielfilms spürt und die das Rückgrat bildet für einen entspannt witzigen und melancholischen Film, der nicht sich selbst, sondern sein Thema wahnsinnig ernst nimmt. Im Pseudo-Dokumentarstil, der schon ZEUG zu einem unvergleichlichen Film machte, lässt Allen sich selbst und eine Reihe anerkannter Jazzgrößen zu Wort kommen, um Episoden aus dem Leben des legendären Gitarristen Emmet Ray zusammenzutragen. Die Geschichten und Anekdoten geben nicht nur Einblick in die Persönlichkeit eines widersprüchlichen Menschen, der nur dann mit sich im Reinen zu sein scheint, wenn er sein Instrument in Händen hält, sondern auch in eine spannende und harte Pionierzeit, in der Jazz so manche Leiden linderte. Der Haken: Emmet Ray hat es nie gegeben, auch wenn man nach Sean Penns begeisternder Darstellung glauben möchte, diesen Hallodri und Glücksritter bestens zu kennen. Vielmehr ist der Film eine tiefe Verbeugung vor Gitarren-Genius Django Reinhardt, dessen Geist SWEET AND LOWDOWN von der ersten bis zur letzten Einstellung begleitet. Sogar der selbstverliebte Emmet kennt nur eine Angst: einmal seinem großen Idol Django gegenüber zu stehen. Sonst laviert er sich mit bewundernswerter Leichtigkeit durch Geld-, Frauen- und andere Lebenskrisen. Erst seine Beziehung zu der vermeintlich geistig minderbemittelten Hattie (sensationell: Samantha Morton) lässt den rastlosen Emmet ruhiger werden, doch seine spätere Ehe mit der Society-Dame Blanche (auf den Punkt: Uma Thurman) mündet in der Katastrophe. Bezeichnenderweise endet diese Ode an einen Proto-Rockstar mit einer zerschmetterten Gitarre: It’s better to burn out than fade away.
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