Swing Out Sister
Swing Out Sister, die Fortsetzung von Everything But The Girl mit profaneren Mitteln, beginnen ihr neues Album im satten Schlagerfestival-Sound, flache Bläser, konturlose Streicher, blasser Harmony-Gesang. Doch das Ganze hat Stimmung, keine Dominanz und Kraft, ober jene anheimelnde Sanftheit aus Watte und Federbetten, die den Sonnabendmorgen zur Frühstückszeit verschönt.
Swing Out Sister Superhit „Break Out“ lebt hier fort, doch die englische Truppe, die das sogenannte (nie stattgefundene) Jazz-Revival anscheinend immer noch nicht verloren gibt, versucht jetzt auf dieser Basis, mehr noch als früher „Easy Listening“ mit Niveau zu zaubern. In Amerika gab’s mal einen sehr erfolgreichen Ray Conniff, der als Erfinder der Staubsaugeund Autofahrmusik angesehen werden kann. Hier lebt er weiter!
Swing Out Sister kultivieren mit erstaunlicher Konsequenz altmodisch/exotische Hintergrund-Musik der gehobenen Sorte, die wirklich nichts weiter als Atmosphäre erzeugen will, irgendwo anfängt, nirgendwo aufhört, wie ein rosafarbenes Gas den Raum füllt und auch durch kräftiges Lüften kaum entfernt werden kann. Wer großes Orchester-Schmalz und gelangweilte Damen-Vocals mag, wird hier fast kirre vor Ekstase.
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