Sylvian & Czukay – Plight And Premonition
Mit wenig Werbeaufwand, fast verschämt, wurde die neue Zusammenarbeit der beiden Extrem-Individualisten Sylvian und Czukay auf den Markt geschoben. Nur zu verständlich, denn mit der Musik, die David Sylvian auf seiner aktuellen Tournee spielt, hat PLIGHT AND PREMONITION soviel gemeinsam wie ein Goldfisch mit einem Fahrrad. Gut – ein Mann der leichtverdaulichen Pop-Songs war er noch nie. Mit dem neuen Duo-Werk aber geht er den entscheidenden Schritt weiter. Czukay und Sylvian hatten schon auf BRILLANT TREES, Davids erstem Lebenszeichen nach dem Split der Gruppe Japan, seltsame Klänge gezaubert. PtIGHT AND PREMONITION aber verzichtet nun vollständig auf Melodie und Rhythmus; die beiden „Stücke“ der LP haben mit Musik im herkömmlichen Sinn wenig zu tun. Langsam, für viele sicher unerträglich langsam, entwickelt sich ein Klang, obertonreiche Keyboard-Sounds schwellen an, ebben ab, jede Welle braucht Minuten für eine Bewegung. Dazu streut der Kölner Klang-Professor die Tonband-Souvenirs seiner letzten Urlaubsreisen. Nichts für Pop-Freunde, die Sylvian auf seinem letzten Intro-Trip gerade noch folgen konnten, aber vor der schwarzen Tiefe, die vor allem auf der CD bedrohliche Ausmaße erreicht, zurückschrecken.
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