Tage wie dieser…
Die klassische Screwball-Komödie kann einem schon leid tun. Jede drittklassige Romantik-Klamotte darf es sich straffrei herausnehmen, sich auf ihre Tradition zu berufen, sich mit ihren Lorbeeren zu schmücken, ohne auch nur annähernd Eloquenz und Eleganz der Originale zu erreichen. Eine moderne Aufarbeitung des klassischen Geschlechterkampfes, wie ihn Spencer Tracy und Katharine Hepburn so perfekt beherrschten, ist Hollywood bisher schuldig geblieben. Das Warten hat ein Ende. TAGE WIE DIESER… kann alle dringend benötigten Zutaten vorweisen: schnittig-bissige verbale Schlagabtausche, zwei attraktive Hauptdarsteller, die sich noch beschimpfen, als es längst gefunkt hat, und mit Manhattan die ideale Arena für das Duell zwischen Karrierefrau und Karrieremann, das anstatt mit Stichwaffen mit Handys ausgefochten wird. Daß man sich auf Michelle Pfeiffer verlassen kann, hat Amerikas beste Schauspielerin in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Der Erfolg von TAGE WIE DIESER… lastet vielmehr auf den Schultern von ‚Emergency Room‘-Star George Clooney. Den Beweis, daß er nicht nur einen hervorragenden Fernseharzt abgibt, sondern auch das Zeug zum Star auf der großen Leinwand hat, hat er zwar schon als furchtloser Vampirkiller in Robert Rodriguez‘ FROM DUSK TILL DAWN angetreten, hier wächst Clooney jedoch über sich hinaus: Wenn er seinen Charme aufdreht, kann man förmlich spüren, wie die Magie Michelle Pfeiffer dahinschmelzen läßt. Aber das ist noch gar nichts: Um sie zu bezirzen, braucht Clooney 24 Stunden. Beim weiblichen Publikum im Kino hat er schon nach ganzen 120 Minuten das gleiche Wunder gewirkt. Und das ist ein wahrlich faszinierendes Erlebnis.
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