Tahiti 80 – Puzzle :: Pop
Immer wieder Frankreich. Nach HipHop und House machen sich die Franzosen nun auch im Gelände des britisch geprägten Pop breit. Das ist wie ein Auswärtssieg im Wembleystadium. Kein Problem, dass unsere westlichen Nachbarn „Heartbeat“ „Hartbät“ aussprechen, denn mit ihren Klängen blasen sie sogar den Gralshütern des Oxford-Englisch die Tadelfalten von der Stirn. Die Arrangements von Tahiti 80 auf Puzzle enthalten Luft, Luft, Luft. Das Schlagzeug und ab und an ein Gitarrenverzerrer können gerade noch verhindern, dass die Stücke vom Boden abheben und sich in Schäfchenwolken verwandeln. Die Gefahr, dass die Songs einfach verpuffen, besteht dennoch nur äußerst selten. Nämlich dann, wenn Sänger Xavier Boyer all zu sehr ins Säuselnde abdriftet. Meist aberfindet der französische Vierer den Mittelweg zwischen Melodien zum Mitwippen und einer verspielt variablen Konstruktion seiner Stücke. Wenn alles noch ein bisserl weniger „easy, easy, easy“ wäre und dafür ein bisserl mehr Kanten hätte, so wie sie etwa beim Titeltrack „Puzzle“ zu hören sind, und dann hätte der Frühling seine adäquate Umsetzung in der Musik gefunden. Bis dahin aber gilt ein solides „nicht übel“ mit starkem Drang in Richtung „gut“.
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