Talking Heads – Stop Making Sense

Bislang gab es STOP MAKING SENSE nur in stark gekürzter Form, die Erstauflage enthielt lange nicht alle Tracks aus dem gleichnamigen Konzertfilm von Regisseur Jonathan Demme. Als der im Dezember 1983 mit einem Mobilstudio im „Pantages Theatre“ in Hollywood aufgenommene Live-Auftritt im Jahr darauf auf Platte erschien, waren zwar zentrale Songs wie etwa „Psycho Killer“, „Take MeToThe River“,“Once In A Lifetime“ und „Burning Down The House“ (gerade in einer Coverversion von Tom Jones und Cardigans-Schätzchen Nina Persson wieder aktuell) mit von der Partie, es fehlten jedoch sieben wesentliche Titel. Lange mussten die Anhänger auf eine vollständige Version warten, zum guten Schluss erlebt das auf der letzten Tournee der Talking Heads aufgezeichnete Album jetzt doch noch seine Premiere in lückenloser Songabfolge. Damit sind endlich auch die packenden Bühnenfassungen von Klassikern wie „Genius Of Love“,“Heaven“ und „Found A Job“ zu hören. Für die aktuelle Edition hat Ober-Kopf David Byrne das Artwork komplett neu gestaltet und kurze Liner Notes verfasst. Zudem wurden die Originalbänder von Eric „ET.“ Thorngren sowie den Bandmitgliedern Jerry Harrison und Chris Frantz neu abgemischt und digital aufgebessert. Der neue Mix zeigt, dass der Akademiker-Avantrock der Amerikaner, der fiebrige Großstadt-Sounds, nervöse New-Wave-Rhythmen, Afrikanisches und tiefschwarzen Funk originell miteinander mischt, noch immer nichts von seiner Wirkung verloren hat. Und auch die hysterisch vorgetragenen Songtexte, die von den Verklemmungen und Frustrationen verkorkster Stadtneurotiker künden, sind an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend so aussagekräftig wie eh und je.