Tara Angell – Come Down
Ihr Name verspricht ein engelsgleiches Erlebnis, doch so einfach kann man es sich mit Frau Angell nicht machen. Daniel Lanois zum Beispiel findet ihre Musik überhaupt nicht himmlisch. Er sagt über diese Platte, sie sei die dunkelste und echteste, die er seit den frühen Black Sabbath gehört habe. Damit übertreibt er natürlich ein wenig. Völlig falsch liegt er damit aber auch nicht unbedingt. Man kann sich come down wie den spartanischen Spuk von Mazzy Star vorstellen, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass Tara Angell nicht eine erotische Distanziertheit kultiviert, sondern Antikörper in sich trägt… „Don’t blame me, don’t blame the world, don’t cry for me, I’m not your little girl“, singt sie. Nein, Hope Sandoval ist Tara Angell nicht, ihre verrauchte und zerbrechliche Stimme erinnert vielmehr an die von Marianne Faithfull. Die Produktion auf COME DOWN, die Songwriterkollege Joseph Arthur besorgte, ist simpel und betont den natürlichen Klang der Gitarre, der Orgel und des Schlagzeugs. Als Hauptausdrucksmittel der Songs auf diesem Album dient die Ballade, sie kann in bestimmten Fällen sogar den Charakter einer Moritat annehmen. Wirklichen Drive und Pop-Sensibilität erlauben sich Tara Angell und Joseph Arthur eigentlich nur im Song“.Hollow Hope“, einer verschwommenen Rolling-Stones-Pastiche. Aus dem Rahmen sonst vorherrschenden Ernstes fällt dagegen „You Can’t Say No To Hell“. Hier sind im Hintergrund Stimmen zu hören, die aus einer Bar zu stammen scheinen. Seltsame Verzerrungen funken dazwischen, und Tara Angell singt dazu: „I know it’s hard to be a man.“ Sehr zynisch, sehr intensiv, sehr spannungsgeladen ist das. Und durchaus eine Entdeckung wert.
VÖ: 28.2.
www.taraangell.com
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