Tarantula A.D. – Book Of Sand

Was ist das? Die hochwissenschaftliche Annäherung an Tarantula A.D. gebiert gesunde Verwirrung: Folkbombast mit Metal-Getriebe und polternden Breaks, vielleicht Hardcore-Worldmusic? Klingt alles extrem dämlich, das ist aber nur ein Indiz dafür, daß es sich um schwer domestizierbare Zwitter aus den Fieberträumen von ein paar Freigeistern handelt, die wohl eher zufällig New York ihre Heimat nennen. Interessanterweise haben Tarantula A.D. mit diesem Alburn im Freakfolk-Universum des Devendra Banhart angedockt: Banhart selbst und Sierra Casady von CocoRosie schenkten ihre Stimmen gut ausgewuchteten Songrädern, die Inouk-Sänger Alexander und Dämon Mc-Mahon sind in ,.Who Took Berlin (Part 1)“ zu hören. Das verleiht BOOK OF SAND eine gewisse Erdung, das Album bewegt sich sonst eher wie eine Kirmesraupe, auf und ab, mit und ohne Verdeck. Wo also sind wir? In einem Ballsall, wo eine Punkband für verlorene Herzen zu spielen gedenkt, sich dabei in die eigenen Riffs verguckt. Pardon, aber manchmal sind diese schwer gezimmerten Instrumentals mit ihren Cello- und Violinen-Futteralen einen Tick zu berechnend gebaut. Was unmöglich mit ihren Entstehungsbedingungen und -orten zusammenhängen kann: Parts von Tracks entstanden in der Pariser Metro, einem Hotelbadezimmer und einem verlassenen New Yorker Theater. Wie ich all das finden soll, weiß ich wahrscheinlich in zwei Jahren noch nicht. Deshalb gerade mal: 3 Sterne

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