Tears For Fears – Raoul And The Kings Of Spain
Selbst schuld: ‚The Seeds Of Love‘ war ein Meilenstein der Pop-Musik, und so müssen sich Tears For Fears nun daran messen lassen. Vermißten wir schon auf dem letzten Album ELEMENTAL schmerzlich Roland Orzabals kompositorischen Counterpart Curt Smith, so ist er dem Tears For Fears-Mastermind auf dem neuen Album noch mehr verlustig gegangen: Wo sind sie geblieben, die bombastischen Pop-Hymnen, die sphärischen Atmosphären und großartigen Klangwelten der wegweisenden Pop-Band der 8oer Jahre? RAOUL AND THE KINGS OF SPAIN kann an diese Vorgaben nicht anknüpfen. Sicherlich birgt auch dieses Album eine gewisse Anzahl genialer Momente, läßt das kreative Potential des neuen kompositorischen Duos Orzabal/Griffith erkennen, doch die Umsetzung ist ausgesprochen lieblos. Auch Drumcomputer können „human-üke“ programmiert werden und selbst einfache Gitarrenakkorde einen faszinierenden Zauber bergen. RAOUL AND THE KINGS OF SPAIN, geplant als musikalisches Portrait von Orzabals spanischem Familienstammbaum, zeigt sich eher als halbfertiger Skizzenblock. Tears For Fears können es wesentlich besser. Das haben sie zu Genüge bewiesen. Eine kleine Träne im Knopfloch bleibt da schon.
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