Tears For Fears – Songs From The Big Chair
Ob sie jetzt wohl Freudentränen weinen? Tears for Fears haben mit „Shout“ nun auch in Deutschland ihren Nr. 1 -Hit, und der leitet das zweite Album der Jungs aus Bath gleich ein mit einer vielversprechenden sechseinhalb-minütigen Version.
Auch diesmal werden Curt Smith und Haupt-Songlieferant Roland Orzabal von Manny Elias (dr) und lan Stanley (keys) unterstützt. Gleich vorweg: Eleganter und geschliffener ist die Musik des Synthi-Gitarrenduos geworden, jegliche Unkommerzialität des HURTING-Stils wurde wegpoliert.
„Working Hour“ und „Everybody Wants To Rule The World“ sind zwei ruhige Repräsentanten dieser aufge-chic-ten Finesse. „Mother’s Talk“ besticht durch die gut tanzbare Percussion-Einlage. „I Believe“, der Opener der B-Seite, gleitet dahin als träumerische Ballade, leicht und beschwingend wie Weinschaumcreme.
Weiter geht’s mit rasanter Geschwindigkeit: „Time Flies …“ Wehmütige Keyboards, eine zweite Synthi-Schicht schraubt sich hoch, das Schlagzeug schraubt weiter: Einleitung zu „Head Over Heels“, melancholisch melodisch.
Berauschende Percussion setzt ein zu einem 50 Sekunden-Intermezzo von „Broken“, um dann in das filigrane Finale „Listen“ einzustimmen. Jenseitiger Gesang, ätherische Synthesizer- und Gitarrenklänge – selbst der Baß hebt ab. Die SONGS FROM THE BIG CHAIR geraten zwar musikalisch teilweise in den Grenzbereich zum süßlich Kitschigen, sind aber trotzdem nicht substanzlos. Vielschichtige schillernde Popmusik ohne Berührungsängste.
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