Telek – Serious Tam :: Pop

Ein Musiker aus Papua-Neuguinea wandelt auf den Spuren von Peter Gabriel.

Die neueste Entdeckung von Peter Gabriels Realworld-Label stammt aus Papua-Neuguinea. Zu I George Mamou Telek müsste der verdiente Ethno-Förderer sogar ein besonders inniges Verhältnis haben, denn in großen Teilen klingt SERIOUSTAM fast wie ein von Daniel Lanois produziertes Gabriel-Album: Flirrende Vibrato-Gitarren, sphärisch-mystische Keyboards, dazu ein hintergründiges und doch knackiges Rhythmusgeflecht, über das sich soulige Chöre entfalten. Mal drängelt sich dazu eine Ukulele in den Vordergrund, mal übernimmt eine Bambusflöte die Melodie. Lanois-typisch dabei ist, dass der Song in seiner Struktur deutlich erhalten bleibt und nicht von übermäßigen Arrangements zugebuttert wird. Das führt dazu, dass nahezu alle Tracks überraschend schnell ihre verführerischen Netze auswerfen und nachhaltig gefangen nehmen. Besonders packend und in seiner Einfachheit restlos überzeugend wirken die beinahe Gospel-artigen Folksongs „Balamaris“ und „Go Ralom“ sowie das zwingende Liebeslied „lamagit“: Wer dabei nicht weich wird, ist selber schuld. Wer hätte das gedacht, dass eines der schönsten Pop-Alben der letzten Monate ausgerechnet von einer weit entfernten Insel zwischen Australien und Indonesien kommt?

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