Telepathe – Dance Mother

Wie sich die Zeiten doch ändern. Vor gut zwei Jahren legten Telepathe ihre erste EP „Farewell Forest“ und eine Single mit dem schönen 80er-Jahre-Polit-Titel „Sinister Militia“ vor, und schon musste man sie für experimentierfreudige Soundmaler halten, die sich aus halligen Gitarren,Tribal-Schlagwerk, ethnischen Einflüssen und ätherischen Stimmen ihren Stil zurechtbasteln. Inzwischen hört sich das Ganze etwas anders an. Telepathe sind nun kein Quartett mehr, sondern bestehen nur noch aus Melissa Livaudais und Busy Gangnes. Dafür zählt jetzt ein gut beleumundeter Kumpel zu ihrem Freundeskreis, ein gewisser David Andrew Sitek. Er hat den beiden Damen fast ein ganzes Jahr lang freie Hand in seinem Studio gelassen, das bekanntlich mit unzähligen Synthesizern und einem riesigen Klangarchiv ausgestattet ist. Livaudais und Gangnes haben in dieserZeitgut dazugelernt. Zu Beginn erinnert Dance Mother an elektronische Popmusik der frühen 80er-Jahre, besonders an die Eurythmics, Ladytron („Devil Trident“) und Danielle Dax. Danach tritt nach und nach der Einfluss von David Sitek in den Vordergrund, kollidiert der Dreampop der Cocteau Twins mit den Bässen des Dubstep. Die Mixtur stimmt, durch die verschiedenen Zutaten klingt das Album sowohl eingängig als auch angenehm seltsam. Wir werden davon hören.

www.myspace.com/telepathe