Tethered Moon – First Meeting
Als sich 1991 Bassist Gary Peacock und Drummer Paul Motian erstmals mit dem japanischen Urgestein am Klavier, Masabumi Kikuchi, zusammentaten, wurde der Jazz nicht neu erfunden. Dafür zeigte er sich aber wieder so glasklar, so fragmentarisch wie zu den besten Thelonious Monk-Zeiten. FIRST MEETING ist nun die Quintessenz dieses Trios. Und natürlich stehen als hochkarätiges Navigationssystem Kompositionen von Cole Porter bis Miles Davis bis Monk im Zentrum,das auch in den übrigen Tunes aus der Feder der wilden Drei ständig und konditionell ohne Ermüdungserscheinungen umkreist wird. Der heiße Tanz auf dem Neo-Bop-Vulkan erinnert ein wenig an das Überflieger-Trio von Standard-Guru Keith Jarrett. Doch hat Masabumi Kikuchi erst einmal die berühmten Motive in die Hörwindungen eingestanzt, ziehen seine Sidemen ein sperriges Netzwerk auf, aus dem sich kontinuierlich Musikfarben von beißender Kraft wie von lyrischer Halbschattigkeit herausschälen. FIRST MEETING ist ein höchst anspruchsvolles und aufregendes Jazz-Statement, das Tethered Moon da im New Fashioned Way abgelegt hat.
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