Tha Dogg Pound – Cali Iz Active

Das Westcoast-Revival geht weiter. Nachdem sich Snoop und Ice Cube zuletzt mit großartigen bis sehr guten Alben zurückgemeldet haben, gelingt jetzt auch einer Mitläufercrew wie Tha Dogg Pound ein anständiger Wurf. Das erscheint im ersten Moment überraschend. Die unter diesem Namen kooperierenden Rapper Kurupt und Daz Dillinger haben eigentlich nie eingelöst, was man sich von ihnen versprochen hatte. Selbst das vielfach bejubelte Debüt DOGG food braucht man streng genommen nur der Vollständigkeit halber. Nun aber schaltet sich „Bigg Snoop Dogg“ persönlich als ausführender Produzent/halbes Drittmitglied ins Geschehen ein, und schon steigt das Niveau. Natürlich geht es wieder um Gangster, Nigger, Huren und Schlampen, aber abgesehen vom infantilen und billig arrangierten Track „Make Dat Pussy Pop“ ist man geneigt, im Angesicht verbaler Fehltritte ein Auge zuzudrücken. Mit ihren raffiniert arrangierten und unverschämt lässig groovenden Funk-Tracks müssen Tha Dogg Pound keine Konkurrenz fürchten. Der Verzicht auf zu offensichtliche Samples oder Harmoniefolgen anderer Musiker wirkt sich belebend aus. Das Pianomotiv aus einem Song von Bootsy Collins in ..It’s All Hood stellt eine Ausnahme dar, ist aber gut eingewoben und wird durch die Mitwirkung von Ice Cube aufgewertet. David Banner zeigt im von ihm produzierten Clubbanger ..Faknass Hoes , dass er mit seinem von fiesen Elektroniksounds begleiteten Dirty-South-Stil zurzeit der Herr im HipHop-Haus ist. 16 ohne viel unnötige Schlacke oder Interplays versetzte Tracks erwarten den Hörer über die satte Dauer von 70 Minuten. Nur wenig davon ist überflüssig. So wie es sich für echte Aktivposten gehört.

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