The 13th Floor Elevators – Sign Of The 3 Eved Men

Angesichts der Misere der Tonträgerindustrie mutet eine 10-CD-Kollektion übereine Rock-Legende der Swinging Sixties wie Zynismus an. Nicht dass es The 13th Floor Elevators nicht verdient hätten, derart opulent geehrt zu werden. Für das auf 3000 Exemplare limitierte Box-Set SKIN OF THE EYED MEN zeichnet kein Major verantwortlich, sondern das reanimierte Label International Artists, das auch schon die Originale vor mehr als vier Dekaden veröffentlichte. Sowohl bei Verpackung als auch Inhalt darf der geneigte Fan psychedelischen Kult(ur)bewusstseins ein Höchstmali an Authentizität erwarten. Wurde doch das Gesamtpaket erstmals von originalen Mastertapes gemischt. Als recht schmal lässt sich die Hinterlassenschaft der 1965 von Gitarrist Stacy Sutherland, Electric-Jug-Player Tommy Hall sowie Sänger und Rythmus-Gitarrist Roky Erickson gegründeten I3th Floor Elevators beschreiben. Doch um die ursprünglichen Alben scharen sich sechs weitere mit seltenen, zum Teil bislang unveröffentlichten Archivausgrabungen diverser Studio-Sessions und Konzert-Mitschnitte. Das 1966 entstandene Debüt THE PSYCHEDELIC SOUNDS OF THE 13TH FLOOR ELEVATORS versetzte mit Garage-Beat-Klassikern wie „You’re Gonna Miss Me“, „Rollercoaster“, „Revcberation (Doubt)“ und „Fire Engine“ das Epizentrum des Flower-Power-Movements kurzfristig von San Francisco nach Austin, Texas. Noch exaltierter geriet der Zweitling EASTER EVKRYWHERE ein Jahr später: Mit den somnambulen Hymnen „She Lives (In A Time Of Her Own)“, „Earthquake“, „Sude Machine“, „Levitation“ und „Slip Inside This House“ gewährte Erickson einen Blick in die Abgründe seiner gequälte Seele. Bewusstseinserweiternd wirkt auch der dritte Silbcrling LIVE, ein in Wahrheit im Studio aufgezeichntes Werk mit übrig gebliebenen Aufnahmen vergangener Sessions und getürkter Konzertatmosphäre, der aknbisch von Live-Geräuschen gesäubert nun erstmals als Original A LOVE THATS SOUND beigefügt wurde. Mögen Puristen bei Album Nummer vier BULL OF THE WOODS auch Ericksons mangelnden Input bemängeln, weil er während der Aufnahmen entweder im Knast oder zwangseingewiesen in der Psychiatrie einsaß, so sorgte doch Gitarrist Stacy Sutherland für kreativen Ausgleich. Ericksons geisterhaft schwebende Vocals auf dem Acid-Evergreen „May The Cirde Remain Unbroken“ sind jedenfalls unverzichtbar. Zukünftignicht verzichten muss die Fangemeinde auf alternative Stereo-Abmischungen der beiden ersten Studioalben, eine randvoll gefüllte Outtakes-Kompilation namens HEADSTONE: THE CONTACT SESSIONS und die drei Konzertmitschnitte LIVE! IN TEXAS. LIVE! IN CALIFORNIA. AVALON BALL ROOM und 13TH FLOOK ELEVATORS LIVE: DEATH IN TEXAS. Ergänzt wird die Box durch ein 72-seitiges Buch mit einen Essay von Paul Drummond, kompletter Discografie und raren Fotos. Ebenfalls enthalten sind Reproduktionen von Fotoprints, Poster, Sticker und Handzettel.

Vö.: April 09

www.internalionalartistsrecords.com/fith_floor_elevators_ sign_of_the_three_eyed_men.html