The Adventures – See Of Love

Das 1978 in Belfast gegründete Sextett um Gitarrist/Autor Pat Gribben und Sänger Terry Sharpe fertigt romantische, melodieverliebte Pop-Opern. Textliches Melodram findet sein Pendant auf instrumentaler Seite in Form überflüssiger Keyboard-Ornamente und übertriebener Orchestrierungsgelüste. Da wird gesampelt, getriggert und programmiert, bis die ursprünglich schönen und akustischen Songentwürfe mit EMU-Strings, elektronischer Perkussion und Keyboardflächen überfrachtet sind. Schade drum!

Denn dort, wo Einfachheit über den Hang zur großen Geste siegt, entsteht durchaus erträglicher Pop -— so bei „Broken Land“, das die Probleme Belfasts thematisiert und diese mit Uillean Pipes und Tin Whistle auch musikalisch umsetzt. Übertrieben werden die irischen Reminiszenzen bei „Hold Me Now“: U2-Bazillus, Edge-Verliebtbeit. Daß hier klangliche Diät not getan hätte, ist Pete Smith (Produktion/Abmischung) wohl entgangen. Die Adventures deren gleichmäßiges Chrysalis-Debüt 1985 Anlaß zur Hoffnung gab, ersaufen in ihrem SEA OF LOVE.