Am 7. März 1962 betraten die Beatles zum ersten Mal ein BBC-Studio, um für die Sendung ‚Teenager’s Turn‘ vier Stücke aufzunehmen. Dieser Session folgten bis Juni ’65 über 50 weitere, die aus 2wei Gründen besonders Interessant für Beatlemaniker sind: Erstens wurden die Stücke grundsätzlich live aufgezeichnet, und zweitens spielten die Fab Four nicht nur ihr eigenes Material, teilweise in abgeänderter Form, sondern auch jede Menge Coverversionen, die auf keinem regulären Album auftauchen. Jetzt hat sich der 68jährige Beatles-Entdecker George Martin in Absprache mit seinen ehemaligen Schützlingen daran gemacht, die Aufnahmen zu sichten und digital aufzupeppen. Martin destillierte aus den Archiven ein i3ominütiges Doppelalbum mit 56 Stücken – und das mit sicherem Blick für echte Juwelen: Mit TU Be On My Way‘ findet sich etwa ein stark von Buddy Holly inspirierter Lennon/McCartney-Song, den die Beatles seinerzeit an Billy J. Kramer weitergereicht und nie selber aufgenommen haben. Bei ‚Lucille‘ erweist sich Paul als wackerer Little Richard-Imitator, und auch die Cover-Versionen von Ray Charles ‚I Got A Woman‘ und Buddy Hollys ‚Crying, Waiting, Hoping‘ sind nicht nur echte Raritäten, sondern zeigen, daß das Original der Backbeat-Band unserer Tage bereits damals seiner Zeit weit voraus war. George Martin hat zudem klangtechnisch ein kleines Wundervollbracht, so daß das Album einen Charme ausstrahlt, der für verklärte Blicke sorgen dürfte.