The Blasters

Die Blasters kommen aus der Gegend von Los Angeles und spielen Rockabilly. Aber komme mir jetzt bloß niemand mit…. bä, Shakin 1 Stevens, Matchbox …“! Denn hier gibt’s weder den Aufkoch-Effekt des einen – noch die kalkulierende Abgelecktheit der anderen, kurz: keine Zweitklassigkeit. Nach den ersten beiden Titeln war ich alles andere als begeistert (und das lag nicht daran, daß auf der Vorab-Cassette ein Interview nicht richtig gelöscht war und im rechten Ohr dauernd einer brabbelte …). Zu wenig außergewöhnlich wirkte das: 3 Sterne für beide. Aber dann, „I’mShakin“, ein hervorragender Mix aus Rockabilly, Country und ausgebremstem Tex-Mex-Sound: 5. „American Music“, Rock’n’Roll für den Tanzboden: 4. „So long Baby, Good-bye“, Nachschlag, mit schön singender Mundharmonika: 4. Mit „Never No More Blues“ (prima Jodel-Parts!), „Highway 61“ und einem starken Arrangement der Bo-Diddley-Nummer „I Love You So“ hat’s auf Seite zwei noch drei Fünfer, aber auch drei nicht so umwerfende Songs. Was an den Blastern gefällt, ist das Vermeiden von gekünsteltem old style. Stattdessen spielen sie kraftvollen, modernen Rockabilly, unter gelungener Verwendung stilfremder Elemente. Dave Alvin ist zudem ein glänzender Gitarrist, der sieben eigene Kompositionen beigesteuert hat, darunter „Marie Marie“. Von phantastischen Live-Gigs der Band wurde mir berichtet: glaub‘ ich glatt, hier allerdings fehlt mir zum „sehr gut“ noch ein letztes Quentchen Durchhalte. Lasset uns hoffen, daß die Blasters nicht so unterbewertet bleiben wie z.B. die Fabulous Thunderbirds. Und: Wann trifft Dave Edmunds diese Truppe?! 4 Bernd Matheja