The Blue Van – The Art Of Rolling

Schon irre, wie aufregend das Leben von Berufsmusikern sein kann. Das der Dänen von The Blue Van zum Beispiel: Die haben in der Nähe ihres Heimatorts Broenderstev in einer Scheune eine verstaubte Hammondorgel entdeckt, die bereits in ihrem Inneren Hühnerfedern beherbergte. Woraufhin der Sound der Orgel, von Hühnerfedern befreit, zum entscheidenden Merkmal der Band wurde. Gut, denkt man sich: Was da im Infozettel von The Blue Van geschrieben steht, passiert ja nun wirklich alle naselang. Und daß Bands von heute sich auf Blues von gestern – wenn auch ohne Hammondorgethühnerfedern – berufen: Auch das kommt vor. File under: The White Stripes, The Kills. Und so weiter und so fort. Letztgenannte Bands aber fügen dem originären Blues einiges von sich hinzu: The WhiteStripes Rappelrock und Garagengedergel, The Kills billige Rhythmusmaschinchen und vor sich hin hoppelnde Grooves. Und eben da liegt der Hase bei The Blue Van im Pfeffer. Respektive die Hühnerfedern dann doch wieder in der Hammondorgel. THE ART OF ROLLING vereint auf bedrückend langweilige Art und Weise Blues, wie er schon vor 40, 45 Jahren besser hergestellt wurde. „Wir klingen irgendwie purer“, merkt Sänger und Gitarrist Steffen Westmark dazu an. Gut. wer’s mag und partout nicht anders will: purer klingen – bitte schön. Man kann aber auch ohne weiteres finden, daß The Blue Van klingen, wie alte Socken riechen. Alte Socken, die jahrelang in einer Hammondorgel in irgendeiner Scheune gesteckt haben. Es muß ja nicht in Dänemark sein, und schon gar nicht in Broenderslev. THE ART of ROLLING ist jedenfalls Stillstand auf Schülerbandniveau. Ein Sechser Chicken McNuggets, please. Mit Currysauce.

www.thebluevan.dk