The Brotherhood – Elementalz
HipHop aus England hatte es seit Ende der 80er Jahre schwer, sich international Achtung zu verschaffen. Nachdem die britische Rap-Community jahrelang der schier übermächtigen amerikanischen Konkurrenz musikalisch und textlich wenig entgegenzusetzen hatten läßt jetzt nach dem gelungenen Debüt von Kaliphz im Herbst 1995 das erste Album von The Brotberhood aufhorchen. Das Trio aus dem Norden von London, das bereits 1993 mit der EP XXIII in Underground-Kreisen für Aufsehen sorgte, verbindet auf ELEMENTALZ gekonnt relaxt fließende Reime, jazzige Harmonien und phatte Beats. Die beiden Rapper Shyloc und Spiee sowie DJ Dexter verzichten in Songs wie ‚Nominate‘ und ‚Nothing In Particular‘ gänzlich auf tausendmal gehörte textliche Stereotypen. Für The Brotherhood erschöpft sich HipHop nicht darin, zu fetten Jeep-Beats den üblichen Gangsta-Shit auszubreiten. Statt öder Gewalt-Lyrics behandeln sie in ihren Reimen lieber die Ursachen des alltäglichen Rassismus oder kommentieren in Tracks wie ‚British Accent‘ die seltsamen Spleens ihrer Landleute. Auch musikalisch wartet die Formation mit einigen gelungenen Überraschungen auf. Statt die immer gleichen Funk-Legenden zu recyclen sampelt The Brotherhood lieber King Crimson und Soft Machine um ihren Stücken die nötige musikalische Würze zu verleihen. Bester Song des Albums ist jedoch ‚You Gotta Life‘, eine wütende Abrechnung mit den gesellschaftlichen Zuständen in England.
Mehr News und Stories