The Bus Boys – American Worker
“ Who sez nigguz can’t play rock n ‚roll?“ fragten schon Mother’s Finest.
Den Gegenbeweis brauchen sie nicht länger alleine antreten, in den Bus Boys – fünf Schwarze, ein Weißer – haben sie gleichgesinnte Weggefährten gefunden.
„Nicht kleckern, klotzen!“ lautet anscheinend die Devise der Bus Boys, denn sie legen sich zu Beginn ihres zweiten Albums kräftig ins Zeug, greifen vor allem in die Saiten ihrer lauten Elektrogitarre und in die schier unergründlichen Tiefen der Synthesizereffekte. Hart, heavy. Simple, ständig wiederholte Gitarrenriffs, ein Preßlufthammerschlagzeug, alles sehr direkt, schnörkellos, fast ein bißchen prolo. Dagegen wäre nichts einzuwenden, lägen die Texte der Bus Boys nicht erheblich unter dem Niveau, das man einem „American Worker“ zumute könnte. „Let’s go, let’s go, American workers/when the going gets tough, the tough get going. And we’re determined to win.“ – Schon wieder welche, die sich unbedingt als Gewinner sehen müssen. Wären alle, die sich derzeit in der amerikanischen Popmusik als Sieger bezeichnen, tatsächlich erfolgreich, gäbe es vermutlich keine Verlierer mehr auf der Welt…
.Maybe he’s a dreamer/but he’s not the only one/and only we can change the luture lor/our daughters and our son,“ singen die Bus Boys. Anscheinend erinnert in USA niemand mehr, daß John Lennon vor zehn Jahren wesentlich treffender gesungen hat: “ You may say that l’m a dreamer/but I’m not the only one/ I hope some day you’ll join us/and the World will be a better one …“
Musikalisch haben die Bus Boys auch noch nicht das nötige Rückgrat entwickelt. Ihr Hardrock ist sauber und in Ordnung, doch zwischendurch probieren sie’s auch mal kurz mit nem Happy-Reggae oder mit Surf-Music. Das irritiert und weicht den ansonsten geschlossenen Eindruck auf.
Alles in allem sind die Bus Boys noch nicht ausgereift, um unsere verwöhnten europäischen Ohren wirklich zu beeindrucken.
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