The Charlatans – Melting Pot

Seien wir doch mal ehrlich: Denkt man an die Charlatans, denkt man an die kolossale Oberlippe von Sänger Tim Burgess, die Geschichte mit dem Überfall und der darauffolgenden Inhaftierung von Keyboarder Rob Collins, der später bei einem Autounfall starb, und an „The Only One I Know , den Hit, mit dem alles losging. Ein perfekter Popsong mit markanten Orgelakkorden, jenem damals omnipräsenten Rave-Rhythmus und dieser ansteckenden Gesangsharmonie. Es blieb nicht ihr einziger Hit, aber wohl doch der einzige, an den sich die Nachwelt erinnern wird. Die Charlatans überlebten die Rave-Hysterie der 90er im Gegensatz zu den Stone Roses, Inspiral Carpets oder Happy Mondays. Ihr Glück war es, daß sie sich immer eher dem Neo-Psychedelic-Pop als der „Madchester“-Szene zugehörig fühlten und somit dem Strudel entgingen, als der Rave Schiffbruch erlitt. 1997 gilt gar als erfolgreichstes Jahr der Bandgeschichte, da zieht man doch gerne Bilanz. Auf MELTING POT versammelt die Band 17 Songs der letzten sieben Jahre, darunter einige überflüssige Remixe, einige überflüssige Album-Tracks und die eine oder andere nett anzuhörende Single. Ein bißchen mager für eine der-Zitat Plattenfirma- „besten und innovativsten Bands dieses Jahrzehnts“.