The Charlatans – Simpatico

Ein Fall aus der beliebten Abteilung „Ja, gibt’s die immer noch?“ oder schon wieder oder jetzt erst recht oder so ähnlich? Bands von solch enormer Langlebig- und Gutrockigkeit wie die Charlatans werden von ihren Fans zumeist mit Husarentreue belohnt, wer mindestens drei relevante Welten ohne weithin sichtbare Verwundungen übersteht, hat zweifelsohne etwas richtig gemacht. Was der erste Song von Charlatans-Album Nummer neun, SIMPATICO, auf der Stelle belegt: wippendes Piano-Intro, das den ganz großen Jive ankündigt, die Gitarrenfraktion, die mindestens drei Bonos stark ist, und Tim Burgess, der ewige Junge mit der nie falschen Stimme, der der Geschichte den Rest gibt, die sie verdient. „Blackened Blue Eyes“ ist auch die Single, klaro, SIMPATICO. Und so geht’s munter weiter im 90er-Jahre-Charlatans- Hauptwaschgang mit Schleudergitarren und 60-Grad-Streichern, irgendwo hat jemand einen Ska-Weichspüler eingeschaltet, was Solls? Üblicherweise verdienen sich Platten wie diese den Nervfaktor fünf, aber bei den neuen alten Charlatans lassen wir mal fünf gerade sein und glotzen aus dem Wachkoma der vielen Jahre, als war’s ein Traum. Oder „Sunset & Vine“. Fetenabschlußmusik. Nicht von heute.

www.thecharlatans.net