The Christians – Colour

Die Christians bestätigen den vorzüglichen Eindruck, den sie mit ihrem Debütalbum (1987) hinterließen. Auf jeden Fall machen sie bessere Platten als die weit überschätzten Kollegen von Simply Red. Keyboarder Harry Priestman schrieb erneut eine Kollektion drahtiger Songs, die er allesamt so komplex arrangierte, daß sie zur Bewegung animieren, aber auch in Ruhestellung Genuß garantieren. Vom erotischen Saxophon-Intro bis zum donnerenden Chor-Finale werden alle Register gezogen, und Garry Christians Stimme fügt sich wie ein besonders schönes Soloinstrument ein. Sie ist Dreh- und Angelpunkt, steht aber nicht gespreizt im Vordergrund. An dieser Platte stört allenfalls die Lückenlosigkeit des Sounds: Nirgends fehlt ein Stück des Klang-Puzzels, das der Hörer im Geiste zufügen könnte. Alles blitzt im Hochglanz. Aber auf jeden Fall polieren die Christians Chrom, kein Aluminium.