Die Australier mal wieder bei der Messe. Man hatte sie ja fast verdrängt, weil sie sich vor einiger Zeit radikal vom Konsensgedanken verabschiedet hatten. Seit ihrem Abschied von der Industrie im letzten Jahrzehnt ziehen sich die Herren um Sänger Steve Kilbey mit Vorliebe in ein undurchschaubares Geflechtvon Weltfluchtgedanken, nebulösen Metaphern und düsterer Psychedelia zurück. Hier nun unternehmen sie zum ersten Mal seit langem in Phasen den Versuch, wieder die Band zu sein, die einmal die großartigen Alben hevday und starfish aufgenommen hat. Nische ade? „Easy ist genau, was der Titel verspricht – ein entschlossener, fast ausgelassen wirkender Popsong mit genau der richtigen Dosis Bombast und einer für Kilbey so typischen verklärten Melodie. Mit „She’ll Come Back For You Tomorrow“ entgleiten The Church sanft in eine mysteriöse Traumzone. „Pure Chance“, einer der experimentellen Songs des Albums, lullt mit trippigem Rhythmus und Jazzflair ein. Es gibt sie also, die kleinen Köder, die es dem Hörer (vergleichsweise) leicht machen, in die obskure Welt der Band einzudringen. Richtig durchschauen wird man die Aussies deshalb nicht, aber genau dann liegt der Reiz. Während man bei anderen Alben, die uns allmonatlich beschert werden, ein mehr oder weniger ausgeprägtes Referenzsystem mit historischen Parallelen vorfindet, muß man im Fall von The Church komplette Losgelöstheit konstatieren. Das Weltall ist zu weit? Für diese Band nicht.

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