The Datsuns – The Datsuns

Der Hype kratzte die Kurve über London, genauer: über John Peel, der die Datsuns live gesehen hatte und vom allerbesten Rockkonzert der letzten zehn Jahre tirilierte. Das dazugehörige Album hat Probleme, da mitzuhalten. „Harmonie Generator“ und die Single „In Love“ kommen mit coolem Background-Chorus aus der Garage geschossen, „Like A Motherfucker From Hell“ ist astreiner Arschgesichter-Rock, den auch MC5 nicht besser hingekriegt hätten. Von dieser Qualität ist aber nicht alles auf dem europäischen Debüt der vier Neuseeländer, die auch schon sechs Jahre durch die Gegend ochsen. Es muss, so geht die Legende, der letzte Funken Hoffnung gewesen sein, es doch noch irgendwie zu schaffen, der die Datsuns einen Kredit aufnehmen ließ – für ein paar Auftritte in den USA und England. Dort durften sie feststellen, dass ihr sackiger Rock’n’Roll mit all den alten Posen gerade das Ding der Stunde war: The Strokes, Black Rebel Motorcycle Club, The Vines und The Libertines. Aus dem Steinbruch der Rock-Geschichte haben Sänger Dolf und seine Matten schwingenden Kumpanen herausgehackt, was hart und hässlich ist: ein paar Stücke AC/DC (liegt nahe), etwas Iggy Pop [klar), klobige Brocken Led Zeppelin (auch klar), viel Deep Purple – und das Gitarrenintro von „School’s Out“ (Alice Cooper) fanden die Datsuns zu schön, um es nicht komplett für „What Would I Know“ zu kopieren. Heißer Scheiß ist anders -Sucker-Rock klingt so.

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