The Doors
Other Voices
Elektra (Warner)
Man muss sich damit abfinden, dass Jim Morrison der Vergangenheit angehört. Doch – es ist recht schwierig, hört man sich die erste LP ohne Morrison an. Erst jetzt wo er fehlt, kann man ermessen, wie gross seine Ausstrahlung war. Robby Krieger, John Densmore. Ray Manzarek und 5 verschiedene Bassisten versuchen etwas klar zu stellen, was ihnen auf dieser LP nur ungenügend gelingt. Hoffnungsvoll ist diese Scheibe, „Andere Stimmen“ tituliert, und wie anders sie sind. Es fehlt sowohl Robby Krieger als auch Ray Manzarek die Kraft sich stimmlich durchzusetzen. Zumal Robby Krieger ungewollt, wie ich annehme, die Färbung von Jim Morrison’s Stimme angenommen hat Auf der anderen Seite kann man aber auch feststellen, dass die Musik der DOORS klarer geworden ist. „In the Eye of Sun“, das ist rhythmischer Rock mit viel Wah-Wah und vor sich hinspielender Orgel, stellt klar, dass Morrison, so gut er auch gewesen sein mag, die musikalische Entwicklung der Gruppe gehemmt hat. Robby Krieger spielt in dem Titel „Ships with Sails“ eine sentimentale Gitarre und nur die doppelzüngigen Bongos und ein gezupfter Bass leben. Alles andere ist vom Feeling her tief traurig. Man wird nachdenklich, auch wenn zum Schluss der Rhythmus dichter und die Orgel die Führung übernimmt. Man muss sich an die neuen „Türen“ gewöhnen. Doch, ich meine, die Klinke, um die Türen zu öffnen, ist heute einfacher zu finden, als noch vor Jahresfrist. Weitere Titel: „Variety is the Spice of Life“, „Down on the Farm“, „I’m horny, I’m stoned“, „Wondering Musician“, „Hang on to your Life“.