The Family – A Family Selection – Best Of Family
Neben all den Superstars der 60er Jahre sind sie heute fast vergessen. Dabei waren The Family eine der kreativsten Bands dieser Periode und brachten mit Roger Chapman (voc). dem späteren Blind Faith-Bassisten Rick Green und Charlie Whitney (g) große Musikerpersönlichkeiten hervor. Gesegnet mit überbordender musikalischer Fantasie und einem Sänger.dessen gewöhnungsbedürftiges Organ für hohen Wiederkennungswert sorgte, hätten Family mehr verdient als ihr wenig glamouröses Plätzchen in einer dunklen Ecke der Rockgeschichte. Aber es sollte nicht sein. A FAMILY SELECTION fasst das Werk der eigenwilligen Truppe aus dem englischen Leicester zusammen – schade nur, dass die Kompilation das Material der essenziellen Alben MUSIC IN A DOLL’S HOUSE (’68) und FAMILY ENTERTAINMENT (‚6g) unterschlagt. So finden sich auf dem liebevoll ausgestatteten Doppeldecker die Highlights der späten Alben, als Frust und personelle Fluktuation die Bandidentität schon hörbar unterhöhlt hatten. Trotzdem. A FAMILY SELECTION bietet prima Musik, versponnene Vier-Minuten-Miniaturen, die deutlich machen, warum das „Family Entertainment“ der Masse zu hoch war. So sind diese stilistisch uneinheitlichen, ganz und gar nicht simplen Kompositionen auch nicht als Einstiegsdroge für den Family-Kosmos zu empfehlen,eher als preiswerter Querschnitt durch das Repertoire der Chappo-Gang. Unsterblich wurden die Leistungen der Band indes auf anderem Gebiet: Der literarisch wertlose, dokumentarisch aber allemal interessante Roman „Groupie“ von Jenny Fabian (leider längst vergriffen) gilt bis heute als Schlüsselroman über die Band und ihr ausschweifendes Sexleben während der drogengeschwängerten Sixties.
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