The Fever – Red Bedroom
Man könnte über so allerhand nachdenken. Und zum Beispiel eine Liste erstellen, in der ausschließlich Länder mit Linksverkehr enthalten sind, deren Namen mit einem „T“ beginnen. Also Tansania, Thailand. Tonga, Trinidad und Tobago. Bevor nun allerdings einer damit anfängt, Informationen über die Bevölkerungsstruktur von Tobago zusammenzutragen, sei an dieser Stelle aus gegebenem Anlass vermerkt: Vier Burschen aus New York haben nicht über T-Länder mit Linksverkehr nachgedacht. Sondern stattdessen einen Gedanken genommen, der zufällig noch in irgendeiner Gehirnwindung vor sich hin gammelte – und ihre Band doch tatsächlich und wahrhaftig „The Fever“ genannt. Weshalb sich folgende Frage unmittelbar aufdrängelt: Wie unoriginell ist das denn im Jahr vier nach dem Debütalbum der Strokes und ebenso unzähligen wie leider auch x-beliebigen „The“-Bands? Allein: Wenn’s nur die unfassbar einfallslose Namenssache wäre. Ist es aber nicht. The Fever haben auf RED BEDROOM rnaximal eine halbe eigene Musikidee parat und rühren ansonsten zusammen, was einmal war und in dieser Zeit seine Berechtigung hatte. Ein bisschen Devo. ein bisschen David-Bowie-Pop-Blaupause aus der Berliner-um-die-Häuser-zieh-Zeit, ein Häppchen Fuzz-Bass. New-Wave-Georgel und Gitarren-Geruckel. „Vielleicht klingen The Fever so wie ein Panther, der sich seinen Weg aus einer Discokugel bahnt“, lässt uns der Infozettel dazu wissen. Quatsch mit Soße-, Discokugeln gehören an die Decke, Panther in die freie Wildbahn. Und wer wissen will, wie man klug und kundig zitiert, höre ANTICS. Von Interpol. Aus New York. Da fällt mir noch siedend heiß ein: In Tuvalu herrscht auch Linksverkehr. Ist ein Inselstaat im Pazifik, cirka 25 Quadratkilometer groß.
VÖ 24.1.
www.thefeveronline.com
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