The Game – Ni**a Witta Attitüde

Eben erst erschien von The Game alias Chuck Taylor ein Album mit dem Titel UNTOLD STORY. Es handelt sich um alte Demos, mit denen das Label Get Low noch vor Veröffentlichung des eigentlichen Debüts den Hype um den Novizen ausnutzen will. Man nimmt nämlich an, dem guten Herrn Taylor aus Compton, L.A., werde der erste große Rap-Wurf des neuen Jahres gelingen. Es wäre ein Blitzstart. Vor zwei Jahren erst entschloss sich das langjährige Mitglied der Bloods-Gang, dem Ganovenlifestyle abzuschwören und ins Hip-Hop-Geschäft einzusteigen. Da erstaunt es schon, dass sowohl Produzent Dr. Dre als auch 50 Cent gleich ihre helfende Hand angeboten haben. Womöglich deshalb, weil es ihnen gefallen hat, wie er sich im Titel auf NWA als Vorbild bezieht? Nur handelt es sich bei diesem Einstand um gar kein waschechtes Westcoast-Rap-Album. Sicher tragen „Westside Story“ und „How We Do“ zweifelsfrei Dres Handschrift. Daneben haben mit Kanye West, Havoc IMobb Deepl und Timbaland aber

auch Ikonen der Ostküste Hand angelegt. Vor allem Letzterem ist mit „Group Therapy“ wiederein futuristisches Schmankerl der Extraklasse gelungen. Ihren emotionalen Höhepunkt erreicht die Platte mit „Dreams“. Taylor erklärt in diesem souligen Track die Spielregeln, in dem er auf nahezu alle Legenden des HipHop verweist und sich als nächstes Glied in der Kette ankündigt. „Dreams“ ist übrigens Yetunde Price gewidmet, der 2003 in Compton erschossenen Schwester der Tennisstars Venus und Serena Williams. Für etwas Schmerz ist sich Taylor also nicht zu schade. Warum soll er seine sensible Seite auch unterdrücken? Harte Männersprüche hört man im HipHop ja zur Genüge.

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