The Get Up Kids – Something To Write Home About
Nein, das ist keine weitere Boygroup mit Durchhalteparolen. Oder etwa doch? Vom Alter her sind The Get Up Kids gerade erst der Teenager-Zeit entwachsen, aber sonst nehmen sie sich und ihre Musik doch schon erstaunlich wichtig. Emo-Core nennt man ihre Musikrichtung, genau, doppelt emotionalen Hardcore, mit voller Inbrunst und Überzeugung gespielt. Ein Sänger, der zwischen Melancholie und Wut hin- und herpendelt, dabei stets am oberen Pegel singt, aber immer die Melodie sucht. Früher wurden solche Bands unter dem Etikett Pop-Punk abgelegt, aber das klingt ja irgendwie nach Fun Punk, und damit wollen die jungen, sich oft introvertiert gebenden Twenty-Somethings nun wirklich möglichst wenig zu tun haben. Sie suchen ihr Heil in der offenen Gefühligkeit, natürlich mit voller Wucht und Verbissenheit, die man dabei in so einem Alter an den Tag legt. Sich ungerecht behandelt fühlen, die Ohnmacht gegen den Lauf der Dinge, ja, ja, wer kennt das nicht. Nun, die Get Up Kids machen daraus Songs und finden zunehmend mehr Zuhörer für ihre Tagebuchstories aus dem Leben amerikanischer Twens. 40.000 sollen es beim ersten Album gewesen sein, und es sieht nicht so aus, als wenn es diesmal weniger würden, denn die Jugend dieser Welt organisiert sich zunehmend auch in dieser Szene. Abseits von der Rock-, Lifestyle- und Feuilletonpresse hat sich eine gewaltige Fanbase gebildet, für die Bands wie Jimmy Eat World geradezu lebenswichtig geworden sind. The Get Up Kids gehören spätestens mit diesem Kraftakt von Platte zu diesem Kreis.
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