The Great Crusades – Never Go Home

Abstruse Vergleiche zuhauf hat das Schaffen der Anzugträger aus der „windy city“ allemal schon evoziert-von Springsteen und Dostojewski sprachen die einen, „TindersticksWaitsCave“ raunten die anderen, während die dritten den stets etwas angeschrägten, aber allzeit ultralässigen Swamp-Country-Surf-Gitarrenrock zwischen den Replacements und Captain Beefheart verorteten. Da lassen wir auch mal den Assoziations-Gaul mit uns durchgehen und behaupten: Wie NEVER GO HOME klänge es, träfen sich die grandiosen, doch leider schändlich überhörten Fläming Stars und die unvergessenen Creedence Clearwater Revival zur Jam-Session – mit Iggy Pop als Sänger. „Hand Grenade Head“, „El Gato Feo“, „The Return Of 0l‘ Carlo“, „Devon Avenue“ und all die anderen Geniestreiche wirken wie Songs vom Boden eines Whiskyglases, strahlen die bizarre Schönheit einer Öllache aus, in der sich das flackernde Neonlicht bricht, derweil der Regen sanft wie ein seidiger Schleier durch die Strafienschluchten weht … – äh, ja. Formulieren wir’s halt prosaischer: Brian Hunt, Brian Krumm, Brian Leach und Christian Moder verstehen sich auf das Schreiben sehr großartiger, mit allerlei Widerhaken versehener, aufs Nötigste reduzierter, unmittelbar ins Ohr gehender, mal lärmiger, oft trauriger Lieder, die Krumm mit zärtlich-rauher Gänsehautstimme singt. Nach Niederschrift einen Anzug gekauft. Nächtelang The Great Crusades gehört. Glücklich gewesen.

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