The Herbaliser – Take London
Die britische Hauptstadt als Grundthema immer gerne genommen. Schließlich sind in kaum einer anderen Stadt der Welt so viele musikalische Einflüsse zu vernehmen wie dort. Das fünfte Album von The Herbaliser ist dann auch als eine Art Eloge an diese Klangvielfalt zu verstehen. Wie immer konzentriert sich für die Masterminds Ollie Teeba und Jake Wherry vieles auf die Grundelemente von HipHop und Jazz, doch in diesem Fall ist das Repertoire des Duos damit nicht erschöpft. „Gadget Funk“ enthält unmißverständliche Verweise auf den Go-Go-Sound der 80er und sorgt im ersten Albumteil, der gleichzeitig der konventionellere ist, für eine besondere Note. Später finden in „Geddim“ muntere Jazz-Breaks und Klangflächen aus Blaxploitation-Soundtracks zusammen, während in „Sonofanuthamutha“ die Filmmusik von Ennio Morricone in Erinnerung gerufen wird. „Twice Around‘ dagegen ist beatlastig und reflektiert das moderne Verständnis der Verschmelzung von Rap und R’n’B. Warum man am Ende ausgerechnet einem Franzosen in dessen Landessprache Tribut zollt, will angesichts des Albumtitels nicht gerade einleuchten. Aber da es sich bei dem betreffenden Musiker um Serge Gainsbourg handelt, möchte man das doch als ernst gemeinten Nachruf verstehen. Und zuvor haben The Herbaliser ja schon einige Nuancen durchprobiert, da sorgt so etwas nicht mehr für Irritation, sondern für den krönenden Abschluß einer Rundreise durch das Feld clubtauglicher Insel-Sounds.
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