„The Hitcher – ‚Der Highway-Killer‘ von Robert Harmon :: Kinostart: 27. November
„The Hitcher“ ist einer der bösartigsten Filme, die je einem Publikum kalten Schweiß in die Achselhöhlen getrieben haben. Die Handlung hält sich an klassische Thriller-Muster: Extremsteigerung der Auswegslosigkeit durch das irrationale Böse. Der junge Jim Halsey (C. Thomas Howell) überführt einen Wagen von Chicago nach Kalifornien und gabelt während eines Unwetters in der texanischen Wüste den Anhalter John Ryder (Rutger Hauer) auf.
Ryder ist ein gnadenloser Psychokiller, der als Anhalter seine Fahrer verstümmelt und zerlegt. Halsey kann ihn abhängen, und eine Verfolgungsjagd über endlose Wüstenmeilen entspinnt sich, während der Jäger und sein Opfer immer tiefer in eine fast erotische Abhängigkeit geraten. Ryder meuchelt nieder, was er zu fassen kriegt, und taucht immer dann auf, wenn man erleichtert auf eine Verschnaufpause baut. Er verschont Halsey und macht ihn zum verzweifelten Mitwisser.
Harmon dehnt die Nerven seiner Zuschauer bis zum Zerreißen, ohne dem abgebrühten Kinogänger die Chance zu geben, sieh an blutigen Metzel-Effekten zu laben und sich der Spannung durch Appelle an niedere Instinkte zu entziehen. Unblutig und subtil entwickelt der Film eine unglaubliche Dynamik der Grausamkeit.
Jahrhundert-Bösewicht Rutger Hauer schlägt durch die Leinwand wie eine Sidewinder-Rakete durch ein Kinderkrankenhaus. Mit einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen blankem Wahnsinn und väterlicher Güte weckt er die Faszination des Bösen und begeht seine Massenmorde mit konsequenter Wollust. Wenn schließlich gegen Ende alle Nebenfiguren aus dem Weg geräumt sind, weil neben dieser Männerbeziehung für das Gute. Schöne oder die Liebe kein Platz bleibt, ist das finale Duell fast wie der befreiende Kuß nach endlos-raffiniertem Werben und Flirten. Mord wird zum heiligen Akt. Einer der besten Thriller der Nach-Hitchcock-Ära.
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