The Honeydrippers – Volume One

Hinter den Honeydrippers verbirgt sich niemand geringerer als Alt-Zeppelin Robert Plant, unterstützt von Größen wie Jimmy Page und Jeff Beck. Doch wer sich nun, nach harten Tönen lechzend, die neue Sensationspaarung im Rock ’n‘ Roll-Schwergewicht reinziehen will, wird zunächst durch ein ganzes Geschwader jubilierender Violinen niedergeschmalzt.

Um Himmels willen, was iss’n das??? Der Mann, der einmal einen markerschütternden „Immigrant Song“ durch unsere Gehörgänge pustete, klingt plötzlich wie ein balzender Jung-Elvis – und so saftig, daß ihm diverse Flüssigkeiten bis zum Hals stehen müssen. Die geballte Ladung Gefüüüühl des Melancholiker-Standards „Sea Of Love“ (wer erinnert sich an Lou Reeds Version auf der 81er-LP PARTY?) und der hinreißende Schluchz-Klassiker „Young Boy Blues“ (Phil Spector/Doc Pomus) lassen den Zuhörer einfach fassungslos zurück.

Doch es kommt noch dicker! Da shuffelt sich eine Snare-Drum durch Ray Charles‘ „I Got A Woman“; dann Glenn Millersche Bläser-Attacken in der Roy Brown-Nummer „Rockin At Midnight“, so zwingend swingend wie damals, in den guten alten Dance-Hall-Zeiten; darüber eine obercoole Jeff Beck-Blues klampfe solierend… wundervoll!

Produziert von einem gewissen Nugetre (dahinter verbirgt sich Atlantic Chef Ahmet Ertegun himself!) gehört diese Rille mit Sicherheit zum Witzigsten, was im ausklingenden 84er Jahr meine Nadel streifte.