The Housemartins The Beautiful South – Soup – The Best of

Die Zeichen der Zeit waren unverkennbar. Die letzten Alben waren Flops, die Singles erreichten nur noch hintere Chartspositionen, und die Konzerte fanden in halbvollen Clubs statt. The Beautiful South hatten ihren Zenit überschritten. Weshalb Paul Heaton, der blasse, kleine Mann, der an eine aufgedunsene Ausgabe von US-Comedian Robin Williams erinnert und eindeutig zu viel trinkt, die Reißleine zog. Im Januar 2007erklärte er

das Ende der Band – und einer ganzen Ära der britischen Pop-Musik. Denn ob mit den Housemartins oder mit Beautiful South, der Barde aus Hull war ein Vierteljahrhundert die reinste Hitmaschine. Zwar nie wirklich hip, nie richtig Popstar, aber immer mit der unwiderstehlichen Ohrwurmmelodie, der man sich kaum entziehen konnte. Es sei denn, man war taub. Ansonsten finden sich hier 22 Tracks, die vor Charme geradezu strotzen. Angefangen beim herrlich naiven Schrammel-Pop von,,Happy Hour“,“Five get Over Excited“ und „Me And The Farmer“ über die A-Cappella-Nummer „Caravan Of Love“ bis hin zum schwelgerischen Piano-Pop der Marke „Build“. Eine Lektion in Sachen unbeschwertem Songwriting, das seine konsequente Fortsetzung in der Nachfolge-Band erfährt. „Song For Whoever“ ist einfach Heaton, egal hinter welchem Bandnamen er sich gerade versteckt. Und alles, was dann folgt, ist schlichtweg zeitlos mit witzigen, oft doppeldeutigen Texten und von ergreifender, harmonischer Schönheit. Was allerdings rapide nachlässt, wenn es in die Spätphase geht. Und zugleich erklären dürfte, warum die letzten sechs Singles ab 2003 komplett fehlen. Wobei: soup ist schon die vierte Compilation beider Bands, vergleichbare Werke datieren von 2006 (Beautiful South) sowie 2004 (Housemartins). Wer braucht das hier also noch?

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