The Human League – Secrets :: Synthiepop: Alles Oakey

Puristen sind ja der Ansicht, dass The Human League nach dem Ausstieg von Martyn Ware und Ian Marsh im Jahr 1980 – die dann später Heaven 17 gründeten – bereits tot waren. Obwohl die Mehrzahl der Menschen da draußen so richtig erst ab diesem Zeitpunkt und durch mehr oder weniger gruselige Hits wie „Human“ (mehr) und „Don’t You Want Me?“ (weniger) auf die Band aufmerksam geworden war. Da kann man jetzt drüber streiten und böse Leserbriefe schreiben, sicher ist aber, dass Sänger Phil Oakey, der ja per se Human League ist, seit Mitte der achtziger Jahre keinen Fuß mehr in die Tür gekriegt hat – weder künstlerisch noch kommerziell. Das wird sich wahrscheinlich mit Secrets schlagartig ändern. Oakey hat The Human League reanimiert – mit Susanne Sulley und Joanne Catherall, den beiden Tanten aus dem „Don’t You Want Me?“-Video – und ein Album produziert, das Freund und Feind erstaunen wird. The Human League bringen auf Secrets das Kunststück fertig, ihre experimentelle, stark von Kraftwerk beeinflusste Phase der ersten beiden Alben mit der Wave-Pop-Inkarnation der achtziger Jahre zu versöhnen. Da quackern und blubbern die analogen Synthesizer, like „Human“ never happened, da schmeicheln sich die beiden Sängerinnen ins Ohr, dass es eine wahre Freude ist, da klingt es stellenweise dermaßen technoid, dass man glaubt, die falsche CD in den Chettoblaster gelegt zu haben. Das macht Freude, das macht Spaß. Wenn auch vielleicht nur einen Sommer lang. Aber das ist ja schließlich auch egal

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