The Inchtabokatables – Ultra
Auch im dritten Anlauf bleibt es dabei: Ausschließlich gestützt auf viersaitige Instrumente wie Violine, Cello und Bass, produzieren Inchie-Sänger B. Breuler und Co. eine hochenergetische Musik zwischen Pogues und Einstürzenden Neubauten. ULTRA, unter der Regie von New Model Army-Mastermind Justin Sullivan im Londoner Red Fort Studio eingespielt, bündelt die Tugenden der Berliner Band zu zwölf neuen Songs, wie sie unterschiedlicher nicht hätten ausfallen können. Da sind einerseits die an mittelalterlichen Bänkelgesang angelehnte Walter von der Vogelweide-Adaption ‚Titel 7‘ und das minimalistische ‚Paris‘, andererseits der mächtige Rocker ‚Wars Only Wars‘ und die finstere Collage ‚Kinderlied‘. Sullivan hat dem schlagzeugverstärkten Streichquartett die Marotte ausgetrieben, jede schöne Melodie in Grund und Boden zu sägen. Erstmals singt Breuler seine englisch-deutsch-russischen Texte nicht mehr mit verstellter Stimme, erstmals hat die Band begriffen, daß mehr Intensität nicht immer mehr Lautstärke bedeuten muß. Doch nicht nur produktionstechnisch macht ULTRA einen Schritt nach vorn. Beschränkten die Inchtabokatables sich bislang darauf, Irish Folk und obskure Barockklänge auf ihre ganz eigene Art auszubeuten, so ist ab sofort keine Schublade mehr vor ihnen sicher. Bauernkrieg und Pistols, Klassik, Metal und schräge Gauklerlieder werden ganz selbstverständlich zu einer grandiosen Melange vergoren.
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