The Jerry Garcia Band – After Midnight – Kean College 2/28/80

Grateful Dead live: Das waren rauschhafte Flüge durch in allen Regenbogenfarben schimmernde Klanggalaxien, nachzuhören auf LIVE/ und diversen DICK’S PICKS-Mitschnitten. Das war mitunter dröge, in ihre Einzelteile zerfallende Dudelei. Das war auch ultralässiges, erdverbundenes Musizieren lauf reckoning und dead setI. Wo die aufhörten, setzte die Jerry Garcia Band ein, jenes Vehikel, mit dem Captain Trips seinem Spieltrieb frönen konnte, ohne auf Weir, Lesh, Kreutzmann, Hart und Co. Rücksicht nehmen zu müssen: Ein paar Garcia/Hunter-Kompositionen standen bei diesen Gigs auf dem Programm, vor allem aber Klassiker aus Rock und Soul, Folk und Reggae- Wie auf dem 3-CD-Set AFTER MIDNIGHT, dem Mitschnitt eines Konzerts vom 28. Februar 1980. Garcia [voc, gl], Ozzie Ahlers [keyb, voc], John Kahn [bg] und Johnny de Fonseca [dr] nahmen sich alle Zeit der Welt für „Sugaree“ [14:52 Minuten] oder „Catfish John“ [11:21], für „Simple Twist Of Fate“ [17:27] und „Knockin‘ On Heavens Door“ [13:58] von Bob Dylan, für Jimmy Cliffs „The Harder They Come“ [12:43] und J. J. Cales „After Midnight“ (13:13) – allesamt Vehikel für inspirierte Improvisationen ohne Effekthascherei. So viel entspannter, unaufgeregter Stoizismus beeindruckt. Ansonsten: toller Sound. Dito Aufmachung. Rhino-Qualität.

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